Mental Load im Familienalltag

Leandra Vogt
Leandra Vogt
Stand: 30. Mai 2024

Der Begriff "Mental Load" beschreibt die unsichtbare, oft unbewusste kognitive Belastung, die durch das Management des Alltags entsteht. Insbesondere im Kontext des Familienlebens, in dem sowohl berufliche als auch private Verpflichtungen koordiniert werden müssen, kann der Mental Load zu erheblichem Stress führen. Dieses Phänomen betrifft leider noch immer häufig eher Frauen, die traditionell die Rolle der Hauptorganisatorin im Haushalt übernehmen. Doch auch Männer können betroffen sein. Der Begriff Mental Load bezieht sich dabei nicht nur die tatsächliche Durchführung von Aufgaben, sondern auch die Verantwortung, sicherzustellen, dass diese Aufgaben rechtzeitig und korrekt erledigt werden. Diese unsichtbare Arbeit kann zu einem erheblichen Ungleichgewicht in der Arbeitsverteilung führen und das emotionale und physische Wohlbefinden einzelner Familienmitglieder beeinträchtigen.

Was genau ist eigentlich dieser Mental Load?

Mental Load bezieht sich auf die geistige Arbeit, die notwendig ist, um alltägliche Aufgaben und Verpflichtungen zu planen, zu koordinieren und sicherzustellen, dass nichts vergessen wird. Diese mentale Last umfasst unter anderem

Das Merken von Texten

Dazu gehört das Verwalten und Erinnern an wichtige Termine wie Arztbesuche, Schulveranstaltungen und berufliche Meetings. Diese Aufgaben erfordern kontinuierliches Nachdenken und Planen, um sicherzustellen, dass alle Familienmitglieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.

Die Planung und Vorbereitung von Mahlzeiten

Dies umfasst das Planen von Menüs, das Erstellen von Einkaufslisten, das Einkaufen von Lebensmitteln und das eigentliche Kochen. Diese Aufgabe ist oft komplexer, da sie die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Familienmitglieder berücksichtigen muss.

Das Verwalten von Einkäufen und Haushaltswaren

Neben Lebensmitteln müssen auch andere Haushaltsgegenstände wie Reinigungsmittel, Toilettenartikel und Kleidung organisiert und rechtzeitig besorgt beziehungsweise aushetauscht werden. Das bedeutet, ständig im Auge zu behalten, was fehlt und wann Nachschub benötigt wird.

Die Koordination von Freizeitaktivitäten der Kinder

Sportveranstaltungen, Musikunterricht, Spielverabredungen, Geburtstage inklusive Geschenke und andere Freizeitaktivitäten der Kinder müssen geplant und organisiert werden. Oft müssen auch Fahrdienste organisiert werden, was zusätzliche Planung erfordert.

Das Organisieren und Delegieren von Hausarbeiten

Haushaltsaufgaben wie Putzen, Wäsche waschen, Gartenarbeit und Reparaturen müssen nicht nur erledigt, sondern auch koordiniert werden, um sicherzustellen, dass sie effizient und regelmäßig durchgeführt werden.

Haushaltsaufgaben wie Putzen, Wäsche waschen, Gartenarbeit und Reparaturen müssen nicht nur erledigt, sondern auch koordiniert werden, um sicherzustellen, dass sie effizient und regelmäßig durchgeführt werden.

Im Gegensatz zu physischen Aufgaben ist der Mental Load oft unsichtbar und wird daher weniger anerkannt und wertgeschätzt. Diese unsichtbare Last kann besonders belastend sein, weil sie ständig im Hintergrund präsent ist und selten als echte "Arbeit" anerkannt wird. Die Wertschätzung bleibt vollkommen aus, während ein ständiger, hoher Energieaufwand aufgebracht wird.

Bin ich betroffen? So erkennst du, ob du unter Mental Load leidest!

Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Hinschauen tut häufig erstmal weh, doch hast du erstmal erkennt, dass und worunter du leidest, kannst du die notwenigen Massnahmen ergreifen um dir und deiner Familie zu helfen. Hier sind einige Merkmale, an denen du beispielsweise erkennen kannst, ob der Mental Load zur Last in deinem Leben geworden ist:

Erschöpfung

Ständige Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf ist ein häufiges Zeichen. Die kontinuierliche geistige Anstrengung, alles im Blick zu behalten, kann ebenso erschöpfend sein wie physische Arbeit.

Konzentrationsschwierigkeiten

Die Menge an Informationen und Aufgaben, die im Kopf behalten werden müssen, kann dazu führen, dass es schwerfällt, sich auf eine einzelne Aufgabe zu konzentrieren. Dies kann die Produktivität sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben beeinträchtigen.

Gedankenkreisen

Das ständige Nachdenken über unerledigte Aufgaben und kommende Verpflichtungen kann es unmöglich machen, sich zu entspannen. Diese Gedankenmuster können zu Schlafstörungen und erhöhter Stressbelastung führen.

Reizbarkeit

Erhöhte Reizbarkeit und Frustration über kleine Dinge sind häufige Anzeichen. Die Überforderung kann dazu führen, dass selbst kleine Herausforderungen oder Unterbrechungen als große Belastungen empfunden werden.

Gefühl der Überforderung

Ein Gefühl, dass die Aufgaben über den Kopf wachsen und man keine Kontrolle mehr hat, kann überwältigend sein. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit kann zu einem ernsten psychischen und emotionalen Zustand führen, der professioneller Hilfe bedarf.

Fünf Impulse für den lösungsorientierten Umgang mit dem Mental Load

1. Aufgabenteilung und Delegation

Eine gerechtere Verteilung der Aufgaben im Haushalt kann erheblich zur Entlastung beitragen. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die physischen Aufgaben, sondern auch die Planungsaufgaben gleichmäßig verteilt werden. Ein gemeinsamer Haushaltsplaner oder digitale Tools wie Kalender-Apps können helfen, Verantwortlichkeiten klar zu definieren und sicherzustellen, dass alle Familienmitglieder eingebunden sind. Regelmäßige Familienbesprechungen können genutzt werden, um Aufgaben zu verteilen und sicherzustellen, dass jeder über seine Verantwortlichkeiten im Bilde ist.

2. Priorisierung und Zeitmanagement

Das Setzen von Prioritäten und ein effektives Zeitmanagement können helfen, den Überblick zu behalten und Stress zu reduzieren. To-Do-Listen und Zeitpläne bieten visuelle Hilfen, um den Tag besser zu strukturieren und zu organisieren. Methoden wie die Eisenhower-Matrix, bei der Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert werden, können helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu legen und weniger dringende Aufgaben zu delegieren oder zu verschieben.

3. Kommunikation

Offene und regelmäßige Kommunikation innerhalb der Familie ist entscheidend. Hierbei sollten alle Familienmitglieder ihre Bedürfnisse und Herausforderungen teilen, um gemeinsam Lösungen zu finden und den Mental Load gerecht zu verteilen. Klare und direkte Kommunikation über Erwartungen und Verantwortlichkeiten kann Missverständnisse vermeiden und sicherstellen, dass alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen. Ein gemeinsames Verständnis und gegenseitige Unterstützung können die Belastung erheblich verringern.

4. Selbstfürsorge

Sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ist essenziell, um langfristig mental gesund zu bleiben. Regelmäßige Pausen, Hobbys und Entspannungsübungen können helfen, den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen. Auch regelmäßige körperliche Betätigung und eine gesunde Ernährung tragen zur mentalen und physischen Gesundheit bei. Es ist wichtig, Selbstfürsorge nicht als Luxus, sondern als notwendige Maßnahme zu betrachten, um die eigene Belastbarkeit und Gesundheit zu erhalten.

5. Professionelle Unterstützung

In einigen Fällen kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Lebens- oder Familienberatung können helfen, effektive Strategien für den Umgang mit Mental Load zu entwickeln und familiäre Strukturen zu optimieren. Therapeutische Unterstützung kann auch dabei helfen, individuelle Stressbewältigungstechniken zu erlernen und emotionale Belastungen besser zu managen. Zudem können Selbsthilfegruppen oder Online-Communities einen Austausch mit anderen Betroffenen bieten und das Gefühl der Isolation mindern.

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